Ausstellung - Juridicum – Identität bewahren, Ressourcen nutzen, Potenziale aktivieren

Juridicum – Identität bewahren, Ressourcen nutzen, Potenziale aktivieren - Studierende der Frankfurt UAS stellen Arbeiten zum Erhalt des Juridicums aus

10.05.2023 | um 17 Uhr | Foyer Gebäude 1

Im Rahmen einer interdisziplinären Lehrveranstaltung in den Fachbereichen Architektur, Bauingenieurwesen und Geomatik sowie Soziale Arbeit und Gesundheit entwickelten Studierende Kurzfilme, Modelle, Pläne und Kartierungen zur möglichen Weiterverwertung des viel diskutierten Gebäudes im Westen Frankfurts. In einer Ausstellung werden sie nun zeigen, wie das Juridicum durch einen Umbau zur Weiternutzung erhalten bleiben kann.

Die dazugehörige Ausstellung kann vom 10.05 bis zum 20.05.2023 im Foyer Gebäude 1 der Frankfurt University of Applied Sciences besichtigt werden.

Was soll mit der ehemaligen juristischen Fakultät der Goethe-Universität in Frankfurt-Bockenheim passieren? Eine Frage, auf die das Land Hessen und die Stadt Frankfurt inmitten komplizierter Planungsprozesse seit zwölf Jahren keine passende Antwort finden können. Die Gründe für die langwierige Projektierung sind unterschiedlich: Zum einen verspätete sich das Freiräumen des Gebäudes durch die Goethe-Universität, zum anderen stünden die Gelder seitens der Stadt Frankfurt für den neuen Kulturcampus und das Zentrum der Künste noch nicht zur Verfügung. Ungünstig für die künftigen Nutzer des Geländes, der Hochschule für Musik und darstellende Kunst und dem Frankfurt LAB, Musik-, Theater- und Tanzlabor der Moderne für Frankfurt Rhein Main e.V., die die neuen Baulichkeiten dringend benötigen. Für lange Zeit schien Abriss und Neubau der einzige Weg zu sein; eine nachhaltige Lösung hingegen könnte ein Umbau des Mehrzweckgebäudes sein. Studierende der Frankfurt University of Applied Sciences griffen im Wintersemester 2022/2023 solche Konzepte in ihren eigenen Ausarbeitungen zu möglichen Zukunftsplänen des Mehrzweckgebäudes auf.


Die Stadt Frankfurt, das Architekturbüro schneider+schumacher, das Deutsche Architekturmuseum (DAM) sowie die Initiative Offenes Haus der Kulturen e.V. (OHa!) unterstützten die Studierenden in diesem regional bedeutenden Projekt.

„Als Frankfurter Hochschule sind wir diesem Thema auch lokal verbunden und freuen uns, dass die Studierenden anhand dieses Praxisbeispiels verschiedene Positionen von beteiligten wirtschaftlichen, politischen und sozialgesellschaftlichen Akteuren erfahren konnten“, teilt Raul Gschrey, Lehrkraft für besondere Aufgaben im Bachelor-Studiengang Soziale Arbeit mit und ergänzt: „Vor einigen Jahren waren sich alle sicher, dass für das Juridicum nur der Abriss infrage kommt, jetzt tendiert der öffentliche Diskurs sehr stark in die gegenteilige Richtung.

Dies zeigt den Bedeutungswandel in Richtung ökologischen Denkens und es zeigt den Studierenden, dass man Stadt in der Praxis verändern kann.“ Im Mittelpunkt des Lehrpojektes stand der Ansatz einer fächerübergreifenden Auseinandersetzung mit den stadträumlichen, sozialen und baulichen Potentialen des Juridicums, das seit nun mehr 56 Jahren Bockenheim und die städtische Silhouette Frankfurts prägt. Das übergeordnete Ziel war es, den Charakter des Gebäudes im gestalterischen, als auch städtebaulichen Kontext möglichst zu erhalten und darüber hinaus zu optimieren.

Die Studierenden des Masterstudiengangs Architektur erarbeiteten ganzheitliche Energie- sowie Sanierungskonzepte für das Juridicum und berücksichtigten dabei auch aktuelle bauliche Anforderungen wie Wärme-, Schall- und Brandschutz. Zu Beginn wurde der bauliche Bestand des Juridicums von den Studierenden ausführlich analysiert und dokumentiert. Die Grundlage der konstruktiven Entwürfe basiert auf einem Nutzungsszenario bestehend aus einem Studierendenwohnheim mit andienenden Funktionen im Erdgeschoss wie Läden, Cafés oder Einrichtungen des Studierendenwerks. Neben den daraus entstandenen 15 Ausarbeitungen, zeigen die Studierenden des Bachelorstudiengangs Stadtplanung Kartierungen zu Mobilitätsmöglichkeiten, Begrünung und Barrierefreiheit rund um das Juridicum auf. Die Studierenden des Bachelorstudiengangs Soziale Arbeit präsentieren Kurzfilme zur Sozialraumforschung und geben darin Einblick in das Stimmungsbild der Anwohner/-innen und Beteiligten, weiterhin werden auch Exponate des Deutschen Architekturmuseums (DAM) ausgestellt. „Das interdisziplinäre Lehrprojekt ist auf mehreren Ebenen sehr spannend: Zum einen konnten die Studierenden zweier unterschiedlicher Fachbereiche über die eigenen Fachgrenzen hinweg zusammenarbeiten und anhand unterschiedlicher Fokuspunkte voneinander lernen“, erläutert Dr. Florian Mähl, Professor im Masterstudiengang Architektur und führt fort: „Zum anderen handelt es sich bei diesem Thema um ein viel diskutiertes Stadtprojekt, an dem sich Stadtplanung, Stadtpolitik und zivilgesellschaftliches Engagement direkt erleben lassen.“

AUSSTELLUNGSZEITRAUM
10.05.- 20.05.2023

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