Solare Räume

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Solare Räume

Prof. Dr. Timo Carl

FRA UAS

Sommersemester 2020

 

Die Entwurfsaufgabe


Projektbeschreibung:

Licht und Sonne sind ein zentrales Thema der modernen Architektur. Mit der Erfindung des Skelettbaus verliert die Außenwand ihre tragende Funktion. An die Stelle massiver Wände treten erstmals dünne Glasmembrane, die durch ihre Transparenz die Trennung von Innen und Außen - zumindest visuell - aufheben. Mit dem Verlust von massiver Speichermasse entstehen aber auch energetische Herausforderungen, die wiederum neue entwurfliche Lösungen, wie Le Corbusiers berühmten ´Brise Soleil´, oder anderen externen Verschattungselemente hervorbringen. Die energetische Funktion der Außenwand wurde zu einem eigenständigen Gestaltungsthema, das einen heute wenig beachteten Fundus an Lamellen, Screens und anderen Verschattungselementen hervorbrachte - inspiriert und bedingt durch die Parameter Licht und Schatten. Unsere Hypothese: Vor dem Hintergrund des Klimawandels scheint es angebracht diese ´Low-Tech´ Lösungen erneut für den Entwurf von Gebäuden - für südlichen Klimazonen- aufzugreifen.
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Für das 21. Jh. bietet es sich an Sullivans berühmtes ´form follows function´ mittels eines ´form follows performance´ weiterzudenken und die moderne Architekturgeschichte durch eine digitale Brille neu zu betrachten. Digitale Werkzeuge vereinfachen solare Simulationen für die energetische Optimierung der äußeren Gebäudehülle - sowohl für die passive Verschattung, als auch für die aktive Energiegewinnung mit Photovoltaik. Gleichzeitig, bedeutet der Einsatz algorithmischer Werkzeuge aber auch eine Verschiebung: weg von einer tradierten Entwurfslogik der klassischen Komposition hin zu parametrischen Systemen und Daten, die im Idealfall nicht nur die klimatische Funktion eines Gebäudes verbessern, sondern auch innovative Gestaltungsideen generieren. Das Verständnis der solaren Performanz in Raum und Zeit informiert die Gestaltung des architektonischen Gehäuses.
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Dabei spielt die Verknüpfung ästhetischer und funktionaler Konditionierungen eine entscheidende Rolle. Der Begriff der
´Ästhetik´ (Baumgarten 1750) berührt sowohl die sinnliche Wahrnehmung unserer Umwelt (durch natürliches Licht), als auch unsere leibliche Realität (durch Wärme und Helligkeit) (Böhme 2013). Durch eine intensive, digitale und analoge Auseinandersetzung mit dem ´Material´ Licht lassen sich räumliche Erfahrungen mit unterschiedlichen Atmosphären umsetzen und die energetische Performanz verbessern.
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´Here is where science metamorphizes into poetry and art; this is architecture territory´ Steven Holl
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Projekt 1: Julia Brückner und Andreas Dangelmaier Seiten 4 -16
Projekt 2: Sandro Siefert und Patrick Heine, Seiten 17 - 20
Projekt 3: Meyriam Beypinar, Seiten 21 - 32


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Nelson Neder